Das Quartett wurde für das Festival zusammengestellt. Hier treffen erstmals Musiker aus Berlin und Beirut aufeinander, deren musikalische Herkunft nicht unterschiedlicher sein kann: Rock, zeitgenössische Musik, Jazz und Improvisation.

Heather O'Donnell wurde in New York geboren und begann im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierunterricht. Ihre wichtigsten Lehrer waren Charles Milgrim, Stephen Drury und Peter Serkin. Neben dem Musikstudium nahm sie Philosophie- und Literaturkurse an der New School for Social Research und an der Columbia University und war Assistentin des Philosophen Paul Edwards. Heather O'Donnell gastierte bei zahlreichen internationalen Festivals, u. A. bei Maerzmusik in Berlin, Festival Agora Paris,Tanglewood Music Festival, Taos Festival New Mexico, beim AmerKlavier Festival Chicago, Beijing Modern Festival, Festival Alternativa Moskau, Indaba Festival in Südafrika, und Chopin Festival in New York. Als Konzertsolistin konzertierte sie mit dem Staatlichen Symphonieorchester St. Petersburg, dem Harvard Orchestra in Boston, der Rumänischen Staatsphilharmonie Ploiesti und gab Klavierrezitale in Paris, Krakow, Moscow, Amman und Abu Dhabi. Ihr Repertoire reicht von Bach's Goldberg Variationen über Schlüsselwerke des frühen 20. Jahrhunderts (z. B.: Charles Ives: Concord Sonata, Maurice Ravel: Gaspard de la Nuit) bis hin zu ihrem leidenschaftlichem Einsatz für die zeitgenössische Musik. Sie spielte mehr als 30 Uraufführungen von Klaviersolostücken (darunter Kompositionen von Luciano Berio, Walter Zimmermann und James Tenney) und ist Widmungsträgerin zahlreicher Werke ( z.B.: von Michael Finnissy, Frederic Rzewski und Oliver Schneller). Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter den Ersten Preis und den Preis der Gaudeamus-Stiftung beim Internationalen Penderecki Wettbewerb in Polen, den Florence Ben Asher Award, ein und Stipendien des Arts International Fund for US Artists und der Yvar Mikhashoff Stiftung für Neue Musik. In Deutschland wurde ihre Arbeit bisher auf RBB, DeutschlandRadio, Deutsche Welle, SWR und BR übertragen. Aufnahmeprojekte für 2008 sind CDs bei Kairos Records, Mode Records und Wergo.

Sabine Vogel wurde 1971 in München geboren, studierte Jazz-Querflöte am Bruckner - Konservatorium in Linz/A. Seit 2000 arbeitet sie nach Berlin und lebt seit 2005 in Potsdam. Die Flötistin beschäftigt sich intensiv mit modernen Spieltechniken, Klang und Improvisation und hat in den letzten Jahren ein eigenes Vokabular auf ihrem Instrument entwickelt, sowohl akustisch wie auch mit Erweiterung elektronischen Equipments und bestimmter Mikrophonierung. Neben eigenen Projekten wie TUNAR (mit Merle Ehlers und Dave Bennett), PHONO_PHONO (mit Magda Mayas und Michael Renkel) und SCHWIMMER (mit Michael Thieke, Alessandro Bosetti, Michael Griener) arbeitet sie mit bildenden Künstlern, Schauspielern, Tänzern und verschiedenen zeitgenössischen Komponisten, wie z.B. Alex Nowitz, den schwedischen Komponisten Malin Bång. Mattias Petersson und dem Japaner Shintaro Imai. Auftritte als Solistin auf div. Festivals, wie Ultima Festival (2003), Oslo, EMS Festival Stockholm (2004), Ultraschall Festival, Berlin (2005), Usedomer Musikherbst (2006), außerdem mit dem Anthony Braxton 12tet im August 2005 in Antwerpen auf dem Free Music Festival. Auftritte und Tourneen u.a. in Skandinavien, Italien und den USA. Seit Oktober 2005 Lehrauftrag für Flöte an der Universität Potsdam.
Sie arbeitete u.a. zusammen mit Arto Lindsay, Jim Denley, Tony Buck, Chris Abrahams, Axel Dörner, Andrea Neumann, Jack Wright, Chris Dahlgren, Schwimmer, Ensemble Zwischentöne, Walter Thompson Orchestra.

Tony Buck, geboren 1962 in Sydney, gehört zu den kreativsten und abenteuerfreudigsten Musikern Australiens, mit gesammelten Erfahrungen rund um den Globus. Er war in diverse Projekte involviert. Abgesehen von The Necks ist er bekannt als Leiter der Hardcore-Impro-Band PERIL. Begonnen hat er seine musikalische Laufbahn nach seinem Abschluss am New South Wales Conservatorium of Music, wo er intensiv in die Jazz Szene Australiens integriert war. Buck tourte oft, u.a. mit Vincent Herring, Clifford Jordan, Mickey Tucker, Branford Marsalis und Ernie Watts sowie Mark Simmonds, Paul Grabowsky, The Catholics, Sandy Evans und Dale Barlow. Er verbrachte eine Zeit in Japan, wo er mit Otomo Yoshihide und Kato Hideki PERIL gründete. Tony Buck reiste auch durch Europa und beteiligte sich dort an verschiedenen Projekten z.B. die Entwicklung neuer „virtueller“ MIDI-Controller am STEIM in Amsterdam. Er spielte u.a. mit Jon Rose, Nicolas Collins, Tenko, John Zorn, Tom Cora, Phil Minton, Haino, Switchbox, The Machine for Making Sense, Ne Zhdall, The EX, Peter Brotzmann, Hans Reichel, The Little Red Spiders, Subrito Roy Chowdury, Clifford Jordan, Kletka Red, Han Bennink, Shelley Hirsch, Wayne Horvitz, Palinckx, and Ground Zero.

Joëlle Khoury, Pianistin, Improvisatorin und Komponistin in Beirut verdankt ihren Ruf vor allem ihren Jazz-Projekten. Sie gründete das Jazz-Quintett „In-Version“ 1994 und produzierte damit zwei CDs. Sie ist Professorin am Lebanese National Higher Conservatory of Music und unterrichtet Klavier und "Einführung in die Musik des 20. Jahrhunderts“. Darüber hinaus studierte sie Musikwissenschaft und Economics Studies an der George Mason University in Virginia, USA und erlangte ihren Master of Philosophy an der University St. Joseph in Beirut. Mit ihrem Jazz-Quintett hat sie diverse Festivals im Libanon und im Ausland besucht und erhielt Studienaufenthalte und Stipendien in Frankreich und der Tschechischen Republik. In den letzten Jahren arbeitet sie verstärkt mit dem Elektroniker Tarek Atoui, der auch die Elektronik für das jüngst erfolgreich uraufgeführte Monodram „Dream She Is …“ entwickelte, komponiert von Joëlle Khoury für Fadia Tomb El-Hage. „Lap-Bop!“ heißt das neue Jazz-Noise-Quartett der Pianistin und des Elektronikers, in der diese verschiedenen musikalischen Genres einen energetischen musikalischen Kampf ausfechten.